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erikavanosch

El Hierro & Teneriffa 2/3



Atemberaubende kanarische Natur & viel Schweiß

Montag, 27.03.2022

Wir brechen gegen 7:30 Uhr auf und fahren mit dem Bus bis El Mocanal. Von dort planen wir eine Rundtour zurück zur Bushaltestelle Doch es kommt anders. Der Tag beschert uns nicht nur fantastische Ausblicke und atemberaubende Pflanzenwelten sondern auch große Hitze, die wir so nicht erwartet hatten. Wir genießen diese Wanderung staunend und entscheiden uns schließlich dazu, als uns das Wasser ausgeht, bei 2/3 der geplanten Tour die Richtung zu ändern und zum Quartier in Valverde abzubiegen.

Die ersten 4 Kilometer haben es in sich. Wir überwinden gleich 500 Höhenmeter auf kleinen Trampelpfaden, zwischen den typischen Natursteinmäuerchen und durch kniehohes, üppiges Blütenmeer. Die Verschnaufpausen brauchen wir nicht nur um Kraft zu tanken sondern viel mehr um zu Staunen über Gottes wunderbare Schöpfung hier.

Die Kakteen & Sukkulenten überragen uns teilweise um ein Vielfaches. Und die Farbintensität der Blüten wird noch verstärkt durch den Kontrast zum rot-braunen Untergrund. Auf dem höchsten Punkt der Wanderung befindet sich ein Garten mit dem mythischen Baum 'Garoe'. Der Franziskaner Fray Juan de Abreu Galindo beschreibt den Baum 1602 wie folgt:

"Der Ort an dem der Baum steht heisst Tigulahe und ist eine Viehtrift vom Meer talaufwärtz verlaufend, die an einer Felswand endet. Sie nennen ihn "Garoe". Seine Blätter destilieren kontinuierlich soviel Wasser, dass es für die ganze Insel reicht. (...) und niemand kennt diesen Baum, man weiss nur dass er Til heisst. Er ist der einzige Baum seiner Art an diesem Ort. (...) Jeden Tag im Morgengrauen treibt der Wind eine Nebelwolke vom Meer hoch, die sich in den grossen blattreichen Baum setzt, dessen Blätter den ganzen Tag Wasser abtropfen, genau wie jeder andere Baum nach einem Regenschauer"

Fast am Ziel kommen wir noch an der Töpferei einer Österreicherin vorbei und erstehen noch eine Vase als Urlaubssouvenir. Die letztes Kilometer ohne Wasser sind nochmal extrem schweißtreibend. Die Entscheidung, die Tour zu kürzen also mehr als vernünftig. Zurück in Villa de Valverde kehren wir erschöpft und glücklich in der einzigen geöffneten Bar 'los Reys' ein und genießen unser wohlverdientes, eiskaltes Bier und Sandwiches.